Was ist Kombinationsspiel?

Die UEFA versteht unter dem Kombinationsspiel das Aneinanderreihen von aufeinander abgestimmten Spielzügen einer Mannschaft.

„Fußball spielt man mit dem Ball. Es geht darum, den Ball von einer Seite zu anderen zu spielen, so lange, bis sich Lücken in der gegnerischen Struktur auftun, bis man auf einem Flügel plötzlich Übergewicht hat. Und dann hofft man auf die kurzen Momente der Magie.“

XAVI

 

Das Tiqui Taca gilt als Evolution des totaalvoetbal und basiert auf der Cruijff’schen Idee des possessionplay. Durch konstantes Freilaufen, durch Dreiecksspiel und ein horizontales Kurzpassspiel wird der Ball in den eigenen Reihen laufen gelassen, um den Gegner aus der Verteidigung zu locken und ihn zum Verschieben zu zwingen. Die entstandenen Löcher werden dann durch tödliche Pässe ausgenutzt.

Als Mannschaften, die ein solches Tiqui Taca spielen, werden der Welt- und Europameister Spanien und der FC Barcelona seit der zweiten Hälfte der letzten Dekade bezeichnet sowie das Dreamteam des FC Barcelona von 1992 mit dem holländischen Trainer Johan Cruijff.

Neben dem possessionplay ist das positionplay und das aggressive Pressing von extrem hoher Wichtigkeit für diesen Fußball, durch schnelles Rückerobern des Balles und darauf folgende Kurzpässe in den eigenen Reihen wird das Tempo aus dem Spiel genommen und man kann sich sortieren und langsam eigene Angriffe planen und vortragen. Die Spieler tauschen die Positionen, um Löcher in den gegnerischen Defensivverbund zu reißen und dadurch die Effektivität dieses sehr spielerischen Fußballstils zu ermöglichen.

Dieser Fußballstil benötigt eine hohe Athletik, hohe Spielintelligenz und technisch hervorragende Spieler um zu funktionieren, generiert im Normalfall extrem hohe Ballbesitzzahlen.

Der Begriff selbst stammt vom Journalisten Andrés Montes aus dem Jahr 2006, als er den Spielstil der spanischen Nationalmannschaft beschrieb. Tiqui Taca ist der spanische Begriff für Klick-Klack-Kugeln und setzte sich seit der EM 2008 verstärkt im europäischen Sprachgebrauch als Beschreibung des spanischen Fußballstils durch.

Das Kombinationsspiel im Fußball  wird charakterisiert durch das Kurzpassspiel und einen hohen Ballbesitz der angreifenden Mannschaft. Dabei ist im Idealfall die ganze Mannschaft in Bewegung und lässt den Ball zirkulieren. Von hoher Bedeutung für ein gutes Kombinationsspiel ist ein extrem hohes Maß an Spielintelligenz  und ein überragendes Positionsspiel. Wenn sich die ganze Mannschaft in das Kombinationsspiel einschaltet  ist der Gegner zu dem gezwungen, sehr große Räume  abzudecken.

 

Positionsspiele

Positionsspiel als Voraussetzung für den erfolgreichen Positionsangriff

Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Positionsangriffe ist die Fähigkeit des gesamten Teams, den Ball auch unter Druck in den eigenen Reihen zu halten.

Ballbesitz ist zwar keine Garantie für den Sieg, bedeutet aber, Tempo und Rhythmus des Spiels bestimmen zu können; aber vor allen Dingen, den Gegner zu viel Laufarbeit zu zwingen. Die weltbesten Mannschaften zeichnen sich durch eine beinahe perfekte Ballsicherung und Ballbehauptung in allen Spielsituationen aus. Unter grösstem Gegner- und Zeitdruck beherrschen sie ein sicheres Aufbauspiel von hinten heraus. Von grösster Bedeutung für die Sicherung des Ballbesitzes ist das Spiel ohne Ball und das Beherrschen variabler und präziser Passtechniken, auch unter höchstem Tempo.

 

Im Lernprozess zur Sicherung des Ballbesitzes eignen sich im Training vor allen Dingen kleine und grosse Positionsspiele.

Ein Wechsel von Überzahl-, Gleichzahl- und Unterzahlspielen ist für die Ausbildung der Spieler sehr wichtig. Die Spielfeldgrösse ist abhängig von den Trainingszielen und der Anzahl der zur Verfügung stehenden Spieler.

Ein nahezu optimal funktionierendes Positionsspiel, wie es z.B. die Niederländer oder der FC Barcelona behrrschen, muss von klein auf systemathisch trainiert werden.

 

Coachingpunkte beim Positionsspieltraining

  • Sofort nach Ballgewinn und Ballsicherung das Spielfeld durch Ausschwärmen öffnen und gross machen.
  • Spielfeldseiten und das Zentrum besetzen.
  • An den Spielfeldseiten eine zum Spielfeld offene Position einnehmen. (Auch die Spieler auf Lücke sollten nicht mit dem Rücken zum Spielfeld stehen, sondern leicht schräg geöffnet zu einer Seite.)
  • Sich in Ballnähe und ballentfernt permanent freilaufen (abhängig von Ballposition, Gegner- und Mitspielerpositionen passen Sie Ihre eigene Position auf dem Feld ständig neu an).
  • Abgestimmte Positionswechsel.
  • Überzahl am Ball und Dreiecksblidung
  • Immer wieder in die freie Passlinie gehen.
  • Spielverlagerungen zwingen den Gegner zu vermehrter Laufarbeit.
  • Unnötige Dribblings und Risikopässe vermeiden.
  • Erstklassiges Passspiel und Beherrschen aller Passtechniken.

Quelle: Buch Moderner Angriffsfussball von Peter Schreiner/Norbert Elgert, Seite 47


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