Tikitaka

Das bekannte Zitat „Der Ball wird nicht müde“ stammt von der Fußballlegende und dem ehemaligen Weltklassespieler sowie Trainer des FC Barcelona Johan Cruyff und verkörpert die Idee des TikiTaka sehr gut.

Das TikiTaka gilt als Weiterentwicklung des „totaalvoetbal“ und steht in enger Verbindung mit den Begriffen Ballbesitzspiel und Positionsspiel.

Eigentlich ist TikiTaka oder in der spanischen Schreibweise Tiqui Taca der Begriff für sogenannte spanische Klick-Klack-Kugeln.

Einen Bezug zum Fußball stellte erstmals der spanische Journalist Andrés Montes her, als er 2006 den Stil der spanischen Nationalmannschaft analysierte.

Spätestens seit der Europameisterschaft 2008 ist dieser Begriff nun im allgemeinen Sprachgebrauch als Beschreibung des Fußballstils der spanischen Nationalmannschaft bekannt.

TikiTaka hat das Ziel, durch konstantes „Spielen-Gehen-Freilaufen-Anbieten“ sowie durch Dreiecks-und Rautenbildung und ein schnelles Kurzpassspiel mit geringen Ballkontaktzeiten den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen, um das gegnerische Team so aus der Verteidigung zu locken und zum Verschieben zu zwingen.

Die durch die Kurzpasskombinationen entstandenen Freiräume werden dann im Idealfall durch finale Pässe in die Schnittstellen ausgenutzt.

Bei diesem schnellen Kombinationsfußball kommen die Spieler in der Regel mit 1 bis 3 Kontakten aus.

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TikiTaka_Fußball wie der FC Barcelona

Topspieler des FC Barcelona oder der deutschen Nationalmannschaft haben den Ball statistisch nur noch 0,9 Sekunden am Fuß. Im Jahre 2005 lag der Wert der DFB-Elf im Schnitt noch bei 2,8 Sekunden zwischen Ballannahme und dem Abspiel. 2008 waren es bereits nur noch 1,8 Sekunden – diesmal 1,1 Sekunden.

Dieses schnelle Passspiel sorgt für ein hohes Tempo im Spiel und fordert den Gegner nicht nur physisch, sondern auch mental, da es nur sehr schwer möglich ist, Zugriff auf Ball und Gegner zu bekommen.

Als Grundsatz gilt:

Der Weltmeister und Spieler Xavi vom FC Barcelona sagt über TikiTaka folgendes:„Fußball spielt man mit dem Ball. Es geht darum, den Ball von einer Seite zur anderen Seite zu spielen. So lange, bis sich Lücken in der gegnerischen Struktur auftun, bis man auf einem Flügel plötzlich ein Übergewicht hat. Und dann hofft man auf die kurzen Momente der Magie.“

Im Gegensatz zu anderen Spielstilen wie dem „One-Touch“, wo Bälle überwiegend in den Raum gespielt werden, ist es wichtig, dass beim TikiTaka die Spieler den Bällen entgegengehen.

Oftmals werden die endlosen Kombinationen falsch interpretiert.

Ein weiteres Element sind die häufig stattfindenden Positionswechsel, welche die Defensivarbeit für den Gegner enorm erschwert und wodurch Löcher in den Defensivverbund des Gegners gerissen und ständig neue Anspielstationen geschaffen werden.

Im Idealfall bewegen sich die Spieler so, dass der Spieler mit Ball ständig zwei Anspielstationen vor sich hat, mit denen er ein Dreieck bilden kann.

Noch besser ist es, wenn die Spieler in der Raute agieren, da durch die Raute noch mehr Optionen geschaffen werden.

Grundvoraussetzung:

Dreieck- und Rautenbildung sowie permanente Überzahl in Ballnähe

Verschiedene Passtechniken, wie beispielsweise der Innenseitstoß oder das Passen mit dem Außenspann, müssen von den Spielern perfekt beherrscht werden.

Desweiteren ist eine schnelle und technisch perfekte Verarbeitung des Balles elementar.

Wichtig ist auch eine optimale Besetzung des Spielfeldes. Bei Ballbesitz wird mit einer maximalen Breite gespielt und sehr hoch geschoben, sodass sich das Spiel vor allem in der Hälfte des Gegners abspielt.

Neben dem Ballbesitz und dem Positionsspiel ist ein aggressives Gegenpressing von hoher Bedeutung.

Begünstigt wird das taktische Mittel des Gegenpressing dadurch, dass die Schnittspieler im Aufbau oftmals von außen ins Zentrum schieben, um dort eine Überzahl zu erzeugen.

Die Überzahl in Ballnähe ermöglicht ein sofortiges Gegenpressing.

Dabei werden grundsätzlich drei Formen in der Dreiecksbildung unterschieden:

Die beiden Außenverteidiger stehen hoch nach vorne versetzt und der Spielmacher steht sehr tief.

Dadurch hat man oft 5 Spieler im Zentrum, was nicht nur im Angriffsverhalten, sondern eben auch gut bei einem Ballverlust ist, da ein sofortiges Gegenpressing optimal umgesetzt werden kann.

Durch eine schnelle Rückeroberung des Balles und dem darauf folgenden Kombinationsspiel in den eigenen Reihen, wird das Tempo aus dem Spiel genommen, die Mannschaft kann sich neu sortieren, um dann sorgfältig eigene Angriffe vorzutragen.

Grundvoraussetzung für diese Spielidee ist eine hohe fußballspezifische Athletik, eine extrem gut ausgeprägte Spielintelligenz, hohe kognitive Fähigkeiten und technisch perfekte Spieler.

Außerdem ist für diesen Spielstil, bei der die Mannschaft der Star ist, eine große Demut wichtig. Das Spiel ist größer als jeder Einzelne.

Man will den Mitspieler bedienen und als Team glänzen.

Musterbeispiel ist Weltfußballer Lionel Messi, der diesen Spielstil verinnerlicht hat und trotz seines Status in der Fußballwelt äußerst bescheiden auftritt.

Vorteile TikiTaka:

  • Der Ball wird niemals müde
  • Bei eigenen Ballbesitz kann der Gegner keine Tore erzielen
  • Reduzierung des Zufalls
  • Optimale Spielidee für die Ausbildung junger Spieler
  • Wer den Ball hat, kontrolliert das Spiel
  • Hohe Attraktivität für die Zuschauer
  • Hoher Spaßfaktor für die Spieler
  • Kurze Ballkontaktzeiten sind kaum zu verteidigen
  • Kein Zeitverlust auf Grund der flachen, scharfen Pässe
  • Es werden überdurchscnittlich viele Tore mit TikiTaka erzielt
  • Es werden gefährliche Standardsituationen provoziert
  • Das Selbestvertrauen der Spieler wächst
  • Spielerische Überlegenheit
  • Gegner wird zermürbt, da er dem Ball nur hinterrennt
  • Gegenpressing als erfolgreiches taktisches Mittel

 

Wie wird TikiTaka trainiert:

  • Es wird ausschließlich mit Ball trainiert
  • Extrem hohe Wiederholungszahlen
  • Beidfüssige Technikschulung
  • Perfektionieren aller Passtechniken
  • Passübungen in den verschiedensten Formen
  • Garantiert Spielnah
  • Viele Ballbesitzspiele
  • „Positionsspiele“ mit hohen kognitiven Ansprüchen
  • „Rondos“ bereits im Warm-Up
  • TikiTaka als Fußballgerechtes Konditionstraining
  • Andere Trainingsschwerpunkte werden integriert
  • Optimale zur Förderung der Spielintelligenz geeignet

Auf was ist beim Coaching des TikiTaka zu achten?

  • Grundsätzlich wird bei einer nicht guten technischer Ausführung auf die Merkmale des Innenseitstoßes verwiesen, auf den wir im weiteren Verlauf detailliert eingehen werden.
  • Der Trainer muss immer wieder Situationen nachstellen. Sowohl Fehlerbilder müssen gezeigt werden, als auch die nötige Korrektur. Dabei ist darauf zu achten, dass die Spieler durch Fragen mit einbezogen werden. Beispiel: „Wie hättest du diese Situation besser lösen können?“

Wichtige Schlagwörter beim Coaching:

  • „Volle Konzentration“
  • „Kontrollblick“
  • „Auftaktbewegung“
  • „Löst euch vom Gegner“
  • „Kommunikation – fordert die Bälle; helft euch“
  • „Pass in den situativ richtigen Fuß“
  • „Verarbeitet den Ball möglichst schnell“
  • „Situativ die richtige Passschärfe wählen“
  • „Offene Körperhaltung“
  • „Lösen aus dem Deckungsschatten“
  • „Flache Bälle“
  • „Seid mutig!“
  • „Stark gelöst!“
  • „Gute Idee!“
  • „Kein Druck, kein Ball!“
  • „Positiv statt negativ!“

Im Bereich Trainingsübungen  findest du viele interessante Übungen aus der Spielidee des TikiTaka.

Die Übungen wurden mit großer Sorgfalt gesammelt, sind absolut praxiserprobt und werden von vielen Profitrainern eingesetzt.

Wichtig ist, dass auch immer wieder scheinbar leichte Übungen mit hohen Wiederholungszahlen trainiert werden, um sich die nötige Sicherheit zu holen, denn das Passspiel ist das am häufigsten vorkommende technische Element im Fußball.

Durch den vom leichten zum schwereren aufbauenden Schwierigkeitsgrad, detaillierte Zeichnungen, genaue Ablauferklärungen und einer Aufstellung der wichtigsten Coachingpunkte wird im Zusammenhang mit Videos eine perfekte Umsetzung auf dem Platz garantiert.

Es wurde bewusst darauf verzichtet, bei den Übungen Abstände und Spielfeldgrößen vorzugeben, da diese immer dem jeweiligen Alters- und Leistungsstand angepasst werden müssen.

Allgemein kann man jedoch sagen, dass man bei Passübungen zu Beginn das Feld kleiner halten sollte und bei Positionsspielen eher etwas größer.

Auch bei der Dauer einer Übung sollte man grundsätzlich flexibel sein. Klappt eine Übung hervorragend, kann ich vielleicht schon mit meinem Plan fortfahren. Klappt eine Übung noch gar nicht, muss ich den Schwierigkeitsgrad eventuell herunterbrechen und etwas länger üben.

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