Daten und Datenanalyse im Fußball wie der FC Midtjylland

Daten und Datenanalyse im Fußball wie der FC Midtjylland

Die Datenanalyse nimmt im Fußball eine immer wichtigere Rolle ein…neben dem Sammeln der richtigen Daten spielt vor allem die richtige Interpretation dieser Daten einen wichtigen Part…Natürlich darf man sich nicht nur auf Daten verlassen, aber sie müssen unbedingt in die Planung und Entscheidungsfindung eines Fußballtrainers einfliessen…

Beispielsweise bei Transfers: Wenn ein Spieler Daten liefert, dass beispielsweise 33 % seiner Eck- und Freistösse zu Toren führen, ist dieser Spieler hochinteressant – und der Trainer muss diesen dann auch die Standards wie Eck- und Freistösse schiessen lassen…

Im Fußball ist es leider häufig immer noch der Fall, dass Spieler die Standards treten dürfen, nur, weil sie als grosse Techniker bekannt sind… Die Standards sind aber selten gefährlich…

Oder der Mythos, dass der gefoulte Spieler einen Elfmeter nicht selber schiessen soll.

Statistiken haben aber bewiesen, dass über 70% der gefoulten Spieler, die danach zum Elfmeter antreten, trotzdem treffen…

Die Quote ist nicht schlechter als die der Spieler, die zuvor nicht gefoult wurden…

Hier erfährst du mehr in einem interessanten Artikel der NZZ:

http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/fussball-big-data-die-formel-zum-sieg-ld.1340

„WHAT YOU SEE IS NOT WHAT YOU GET“

Die meisten Vereine verlassen sich im Fußball immer noch zu sehr auf das reine Bauchgefühl…Es ist zwar wichtig, aber es wird immer wichtiger, die richtigen Daten zu sammeln und diese zu analysieren und dann die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und spielgerecht anzuwenden…

Trainer wie Guardiola gehen davon aus, dass 60% des Spiel beeinflussbar sind…und es dreht sich alles um die Frage, wie ein Trainer diese 60% maximal effizient beeinflussen kann…

Besonders der Fakt, dass ein verhindertes Tor gemäss Statistik 2,5 Punkte einbringt, ein geschossenes Tor aber nur einen Punkt, ist ein extrem gewichtiges Argument und egal, ob man in der Bundesliga oder Kreisliga spielt: Wer Meister werden will (oder aufsteigen), darf über die ganze Saison gesehen nicht mehr als 1,5 Tore kassieren… Meistens kriegt der Meister oder Aufsteiger durchschnittlich sogar eher nur ein Tor pro Spiel:

Fakten: Saison 2014/2015 – Defensive Stabilität gibt Selbstvertrauen und führt zum Erfolg –> alle Teams die in den europäischen Top-Ligen in der Saison 2014/2015 auf Platz 1 standen, hatten die beste Defensive

•FC Porto: 12 Gegentore / 28 Spieltage
•Bayern München: 13 Gegentore / 28 Spieltage
•Juventus Turin: 15 Gegentore / 30 Spieltage
•FC Barcelona: 19 Gegentore / 31 Spieltage
•Chelsea London: 26 Gegentore / 31 Spieltage

Fakt ist: Spiele gewinnt man im Angriff, Meisterschaften in der Defensive…

Ein weiteres Beispiel: Verliert ein zentraler Mittelfeldspieler in der Zone 3 zwischen der 60. und 90. Minute öfter als sonst den Ball und bekommt das eigene Team dadurch Gegentore, statt das Match auf die eigene Seite kippen zu können (oder zu entscheiden), ist das existenziell für den Trainer: Dann muss er täglich auf dem Platz mit diesem Spieler genau daran arbeiten und die Teamtaktik und das Spielsystem zwischen der 60. und 90. Minute anpassen…

Vielleicht liegt es aber auch einfach am Fitnesszustand des Spielers…

Ändert sich jedoch trotz der Arbeit mit dem Spieler nichts an dieser Tatsache, muss dieser Spieler IMMER vor der 60. Minute vom Trainer ausgewechselt werden…dies muss auch dem Spieler klar kommuniziert werden, damit dieser seine Rolle kennt, vielleicht handelt es sich um einen extrem schnellkräftigen Spieler, der wertvoller ist, wenn er weiterhin an seiner Stärke (Explosvität, Antritt) arbeitet und 60 Minuten optimal performt…

Die beiden momentan größten und erfolgreichsten Experten, was das gewinnbringende Nutzen von Daten im Fußball betrifft sind ohne Zweifel Rasmus Ankersen und ­Matthew Benham die extrem erfolgreich beim dänischen Clubs FC Midtjylland und dem englischen Verein FC Brentford arbeiten…

Benham hatte vor Jahren ein statistisches System entwickelt, das Schwächen in den Offerten von Buch­machern bei Fussballwetten findet, womit er ­ Multimillionär wurde und seinen Lieblingsclub, den FC Brentford kaufte…

Durch den Talentexperten und ehemaligen Juniorentrainer Rasmus Ankersen des FC Midtjylland kaufte Benham 2014 die Aktienmehrheit des FC Midtylland und stellte folgende Bedingung:

1. Jede Entscheidung, egal ob lang- oder kurzfristig, wird aufgrund von Statistiken und Wahrscheinlichkeiten gefällt.

2. Keiner soll auf seinen Bauch hören.

Alle Mitarbeiter müssen zudem folgendes Buch gelesen haben:

Benham hat in London eine Firma, die sich auf das Analysieren von Fussballspielen spezialisiert hat. Seine ­Statistiker bewerten jeden Spieler mit verschiedenen Indikatoren, notieren Torchancen und analysieren Angriffsauslösungen.

Der Trainer des FC Midtjylland erhält diese Informationen in der Halbzeitpause per SMS. Er kann sein Team so zum Beispiel in der zweiten Hälfte vermehrt auf der schwächeren Seite des Gegners angreifen lassen. Das Modell hat auch errechnet, dass die Standardsituationen im Fussball viel zu wenig effizient genutzt werden…

Im Training hat sich Midtjylland deshalb darauf spezialisiert und in 17 Spielen 15 Tore mit ruhenden Bällen erzielt – ein europäischer Spitzenwert…

Quelle:http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Der-Bauch-hat-nicht-recht/story/21296300

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