Die Lieblings-Spielform von BVB-Trainer Thomas Tuchel

Die Lieblings-Spielform von BVB-Trainer Thomas Tuchel

Die Rauten-Spielform von BVB-Trainer Thomas Tuchel

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Thomas Tuchel beeindruckte bereits während seiner Zeit als U19-Trainer des FSV Mainz die Verantwortlichen des BVB, als er mit einer rein personell unterlegenen Truppe gegen die U19 von Borussia Dortmund Deutscher Meister wurde. Beeindruckend ist auch seine akribische Arbeitsweise und die Intensität seines Coachings,dazu perfekt ausgearbeitete Matchpläne und die perfekte Vorbereitung auf den nächsten Gegner.

Tuchel verfügt über eine enorme Fachkompetenz und erfährt dadurch selbst von gestandenen Profis größten Respekt. Das besondere an seiner Arbeitsweise ist, dass er als einer der wenigen Trainer überhaupt wirklich in der Lage ist, seine Spieler und seine Mannschaft besser zu machen.

Folgendes Zitat von FSV Mainz Manager Heidel bringt die Sache auf den Punkt:

„Thomas kann den Transfer zum Training überragend rüberbringen. Er kann Automatismen einschleifen, das was er lehrt, geht bei den Spielern in Fleisch und Blut über.“

(FSV Mainz Manager Heidel über Thomas Tuchel im Kicker am 13.4.2015)

Ein weiterer interessanter Aspekt an Thomas Tuchel ist, dass er wie kaum ein anderer Fußballtrainer in Deutschland über den Tellerrand blickt, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

In seiner 1-jährigen Pause besuchte er beispielsweise eine Basketball- und Volleyballbundesligamannschaft, um von ihrer Arbeitsweise zu lernen. Zudem war er an einem U17-Turnier in Katar und traf sich mit Pep Guardiola zum Abendessen.

Das interessanteste Treffen war jedoch sicherlich mit Matthew Benham, einem durch Fußball-Wetten reich gewordenen Briten, der die beiden Fußballteams FC Brentford (England) und FC Midtjylland (Dänemark) besitzt und der gemeinsam mit dem dänischen „Talent-Experten“ Rasmus Ankersen ein auf statistischen Daten beruhendes System geschaffen hat, dass mittlerweile international für Schlagzeilen sorgt, da der FC Midtylland mit diesem Konzept als No-Name Truppe souverän die dänische Meisterschaft gewann und der FC Brentford nur knapp am Aufstieg in die Premier-League scheiterte.

Tuchel sagte vor kurzem in einem Interview, dass er von diesen Gesprächen enorm profitiert habe. Hier ein kleines Beispiel: Über 30% aller Tore im Profifussball fallen nach Standardsituationen. Der FC Midtylland konnte in jedem Spiel mindestens ein Tor nach Standards erzielen und in mehreren Spielen gleich mindestens 3 Treffer per Standard. Zufall?! Nein eher das Ergebnis akribischer Detail-Arbeit, einer geschlossenen Situation, die im Fußball sehr gut zu steuern ist…es wird spannend sein wie der BVB unter Tuchel dieses hoch interessante Thema der Standardsituationen angeht…

Unter Tuchel wird Borussia Dortmund diese Saison taktisch wohl so flexibel auftreten wird, wie kaum eine Mannschaft zuvor.

Die Aufstellung wird sich nahezu von Spieltag zu Spieltag auf den Gegner angepasst ändern…

Ein wichtiger Ausgangspunkt wird für Tuchel trotzdem das 1-4-3-1-2 in der Raute sein, den mit dieser Grundordnung kann vor allem mit weit vorgeschobenen und laufstarken Außenverteidigern wie sie der BVB in seinem Kader hat, eine Spielidee sehr offensiv interpretiert werden.

In diesem System lassen sich offensiv sehr gut Dreiecke und Rauten bilden, so kann man insgesamt sieben Linien bilden, was immer schwer zu verteidigen ist.

Wichtig ist Tuchel eine hohe Dominanz im Zentrum: Agiert man in der Raute hat man in den meisten Fällen Überzahl im Zentrum, da man hier vier Spieler und der Gegner oft nur zwei oder drei Spieler platziert hat.
Durch die ins Zentrum eingerückten äußeren Mittelfeldspieler können die aus der Tiefe kommenden Außenverteidiger sich sehr effektiv ins Angriffsspiel einschalten.

Durch die hohe offensive Schlagzahl entstehen oft vor der gegnerischen Kette Überzahlsituationen, weshalb sich dieses System gleichzeitig bei einem Ballverlust im Zentrum anbietet, um durch die Überzahl sofort ins Gegenpressing zu gehen, was bei Tuchel ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt ist.

Durch die beiden Spitzen und die drei offensiven Mittelfeldspielern hat man immer fünf Spieler in der Offensive, die großen Druck auf den gegnerischen Abwehrverband ausüben können, wodurch sich dieses System gerade gegen spielerisch starke Mannschaften wie Bayern München anbieten dürfte.

Agiert man in der Raute, ist es für den Gegner sehr schwer, den direkten Weg durchs Zentrum zum Tor zu wählen, wodurch versucht wird, das Angriffsspiel über die Flügel vorzutragen…

Ein weiterer interessanter Ansatz von Tuchel ist übrigens, dass er im Nachwuchsbereich den Fußball als ein „Coaches-Game“ sieht und im Profibereich als ein „Players-Game“, bei dem der Trainer eine Dienstleisterrolle hat, um die Spieler zu unterstützen…

Kommen wir  nochmal auf das Zitat zu Beginn des Artikels von Mainz Manager Heidel über Tuchel zurück:

„Thomas kann den Transfer zum Training überragend rüberbringen. Er kann Automatismen einschleifen, das was er lehrt, geht bei den Spielern in Fleisch und Blut über.“

Die große Stärke von Tuchel ist also, der „überragende Transfer zum Training“ und das Einschleifen von Automatismen…

Nachstehend findest Du ein tolles Beispiel, wie Thomas Tuchel diesen Transfer in das Training rüberbringt und zwar durch eine genial einfache Vorgabe des Spielfeldes, das Tuchel angepasst an seine oben beschriebene bevorzugte Grundordnung in einer Raute aufstellt, wodurch er automatisch für ihn wichtige Prinzipien wie ein schnelles diagonal, flaches Spiel in die Tiefe, ein perfektes Umschaltspiel und Gegenpressing stattfindet, ohne jedoch dass die Spieler durch unnötige Regeln in ihrer Entscheidungsauswahl eingeschränkt werden, was den Lernprozess stark bremsen würde…


Thomas Tuchel – FSV Mainz, Borussia Dortmund – „Spielform im Diamant“

Tuchel Rautenspielform

Organisation und Ablauf
•Das Spielfeld „trichterförmig“ abstecken, indem die Eckpunkte des 5m Raums jeweils diagonal bis zur Mittellinie verlängert werden, wodurch sich der Fokus des Spiel automatisch auf schnelle, vertikale Bälle richten wird
•Freies Spiel im 7 vs 7 mit Torspielern

Variationen
•Kontaktvorgaben
•Torerfolg nur, wenn alle Spieler mit Ausnahme des Torspielers in der Hälfte des Gegners sind
•Die Mannschaft die ein Tor erzielt hat bleibt in Ballbesitz und eröffnet am eigenen Tor die nächste Aktion  Umschalten

Übungszeit
•3 x 8 Minuten

Coachingpunkte
Taktik: Spiel in die Tiefe, Pressing
Technik: Technik unter höchsten Zeit- und Präzisionsdruck
Kondition: Spielnahes Sprint-Ausdauertraining
Mentalität: Konzentration, Intensität, Fokus, Performance, Umschalten

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